Helmut Theodor Rohner | PORTRÄT

Spiritualität

Wege in die Tiefe und in die Weite werden aufgezeigt.


Die Basisgemeinde von Poço Bonito

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Meine Haltung zu meinem Leben

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Lebensabend und Tod

Ich bin alt (Jahrgang 1934) und werde jeden Tag älter. Früher oder später werde ich sterben. Das ist so und dem möchte ich in die Augen schauen. Der letzte Abschnitt meines Lebens ist nicht uninteressant, aber er macht mir doch tüchtig zu schaffen.

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Osteraugen, die durchsehen bis …

Ich wünsche uns Osteraugen,
die im Tod bis zum Leben,
in der Schuld bis zur Vergebung,
in der Trennung bis zur Einheit,
in den Wunden bis zur Herrlichkeit,

im Menschen bis zu Gott,
in Gott bis zum Menschen,
im Ich bis zum Du
zu sehen vermögen.


Ostergruß 1993
Klaus Hemmerle, Bischof von Aachen


Kunstkarte von Sr. Antonio Thurnher, Kloster Wernberg

Kunstkarte von Sr. Antonio Thurnher, Kloster Wernberg


Spiritualität h e u t e

Spiritualität soll in die Tiefe u n d in die Weite führen.

Jahrhundertumbruch: Welche Fragen unseres Glaubens stellen sich heute neu?

Spiritualität
= vom Geist (spiritus) ergriffen sein.
In die Tiefe versenken: Gottesbegegnung, Gotteserfahrung.
Weite: Alleinheit in Gott. Empathie für alle und alles.
Anselm Grün: Inneres Kämmerlein. Zutritt nur für Gott und mein Selbst.
P. M. Zulehner: in Gott eintauchen, neben den „Armen“/ Benachteiligten auftauchen.
Bild 1: Aus der Urquelle kommt alles, was ich zur Lebens- und Weltgestaltung brauche.
Bild 2: Der Regenbogen bewahrt uns vor dem Fehler des Einteilens.

Individuum und Gemeinschaft
Das Verhältnis muss heute neu bestimmt / gelebt werden.
Ziel: Vollentwickelte, freie, mündige Individuen.
Eine stark tragende, aber wenig einschränkende Gemeinschaft.

Wir und der / das Fremde
Zum ersten Mal in der Geschichte haben Frau und Mann eine realistische Chance gleichberechtigt und partnerschaftlich zu leben.
Das ist ein epochaler Neuanfang, der immer weitere Kreise ziehen sollte (Generationen, soziale Schichten, Völker, Kulturen, Konfessionen, Religionen).

Neoliberales Wirtschaftssystem und wirtschaftlich - technische Globalisierung
1000 neue Fragen. Sicher schon viel davon gehört, gelesen, nachgedacht.

Neue Sicht von Gottes Schöpfung (Schöpfungsspiritualität)
Der Mensch ist nicht Herr, sondern Teil / Glied der Schöpfung.
Die Schöpfung ist ein fortlaufender Prozess.
Gott ist ein Liebhaber des Lebens (Liebesbund mit allem, was lebt).

Konziliarer Prozess: Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung.
Erstaunliche Einigung der Christen (Europas, der Welt) auf drei Prioritäten.

Neue Weltsicht: aus bisheriger und entgegengesetzter Perspektive
1. Unterschiede statt Zäune.
2. Erst Zugehörigkeit, dann erst Abgrenzung. Keine Totalabgrenzung.
3. Abbau von Angst und Misstrauen.
Das Zauberwort der Zukunft: Vertrauen aufbauen und pflegen.

Jesu Perspektive / Anliegen: Reich Gottes jetzt und in der Zukunft
Überall ist Gott am Werk. Vor uns. Besser als wir. An der Verwirklichung seiner Verheißungen mitarbeiten; ohne die Grenzen selbst zu setzen; mit menschlich – göttlichen Möglichkeiten.
„Für Gott ist n i c h t s unmöglich.“

Helmut Rohner, März 2005


Gesegnet sei dein Aufbruch

Gesegnet sei dein Aufbruch
damit du Altes loslassen kannst
und zuversichtlich neue Schritte wagst.

Gesegnet sei dein Suchen
damit du finden mögest
was du wirklich brauchst im Leben.

Gesegnet sei dein Engagement
dein Einsatz für eine zärtliche Gerechtigkeit
die vielen Menschen Zuversicht schenkt.

Gesegnet sei deine Lebenskraft
die sich in deinen Beziehungen entfaltet
auch in wohlwollender Konfliktfähigkeit.

Unbekannt


„Brief Gottes an mich“

Vor 25 Jahren, im Februar 1995 machte ich Exerzitien. Am Höhepunkt der Exerzitien, die uns Gott näher brachten, wurden wir gebeten, einen Brief Gottes an uns selber zu schreiben. Ich hatte Fair-trade-Briefpapier bei mir und begann zu schreiben. Ich musste überhaupt nicht nachdenken. Ich hatte das Gefühl, „Es“ schreibe mir, schnell und mühelos. Es floss sozusagen wie übersprudelndes Wasser aus mir heraus. Ich war mir bewusst, ich schreibe, doch ich spürte gleichzeitig: „mein Gott“ schreibt mit mir. Es war herrlich!
Auf der Kopie meines „Briefes Gottes an mich“ sieht man noch deutlich ein kleines „Wunder“, das ich erst im nachhinein bemerkte. Ich unterschrieb den Brief mit dein Vater, deine Mutter, weil ich Gott als Vater und Mutter sah. Um Missverständnisse zu vermeiden, schrieb ich darüber „Gott“ mit einem kleinen Bindestrich zu den Unterschriften. Später dachte ich: Siehst du, durch ein Versehen, einen „Zufall“, haben deine Eltern, mit Gott diesen Brief mitunterschrieben. Das tat mir auch noch sehr wohl, denn zu dieser Zeit war ich mit meinen verstorbenen Eltern innerlich noch nicht ganz ausgesöhnt. Jetzt gelang die volle Aussöhnung.

Eine kleine Vorbemerkung:
Ich behaupte, in unserm Vorarlberger Dialekt gebe es ursprünglich den Ausdruck „Ich liebe Dich!“ nicht. In unserer Mutter- und Herzenssprache sagen wir: „Ich habe Dich gern!“

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Vielfalt in der Einheit

Gebet
Kreativer Gott,
in deiner Schöpfung stellen wir staunend
überall eine ungeheure Vielfalt fest.

Du scheinst diese Vielfalt zu lieben
und sich an ihr zu freuen,
sonst hättest du sie nicht geschaffen.

Auch in der Welt der Menschen
gibt es nicht zwei, die genau gleich sind.
Jeder Mann und jede Frau ist ein Original.

Doch nach deinem Willen sollten wir alle,
trotz unserer Verschiedenheit
oder gerade in und wegen unserer Verschiedenheit
eine Einheit bilden,
im Frieden miteinander leben,
uns gegenseitig achten und unterstützen.

Doch wir Menschen sehen das Ganze meist anders.
Die Vielfalt können wir als Reichtum schätzen,
sie ist für uns aber gleichzeitig ein Problem.
Wir können uns begeistern für die Einheit
in Frieden und Eintracht,
aber diese fällt uns nicht in den Schoß.

Gott, gib, dass wir bereit sind
oder bereit werden,
den Preis für die Vielfalt in Einheit zu zahlen.
Und hilf uns, an beiden,
an der Vielfalt und an der Einheit
Freude zu finden.
Amen.

H. R. 2013



Lehr uns Minderheit werden, Gott!

Prophetisches Gebet
von Dorothee Sölle,
gesprochen bei ihrem letzten Vortrag in Wien,
ausgestrahlt vom ORF am 28.04.2003, dem Tag nach ihrem Tod

Lehr uns Minderheit werden, Gott,
in einem Land, das zu reich ist,
zu fremdenfeindlich und zu militärfromm.

Pass uns an deine Gerechtigkeit an, nicht an die Mehrheit,
bewahre uns vor der Harmoniesucht
und der Verbeugung vor den großen Zahlen.
Sieh doch, wie hungrig wir sind nach deiner Klärung.

Gib uns Lehrerinnen und Lehrer,
nicht nur Showmaster und Einschaltquoten.
Sieh doch, wie durstig wir sind nach deiner Orientierung,
wie sehr wir wissen wollen, was zählt.

Verschwistere uns mit denen, die keine Lobby haben,
die ohne Arbeit sind und ohne jede Hoffnung,
die zu alt sind, um noch verwertet zu werden,
oder zu ungeschickt und zu nutzlos.

Weisheit Gottes, zeig uns das Glück derer,
die Lust haben an deinem Gesetz
und über deine Weisung murmeln Tag und Nacht.
Sie sind wie ein Baum, gepflanzt am frischen Wasser,
der Frucht bringt zu seiner Zeit.


Propheten

nach Otto Mauer und Gottfried Jochum

Was/wie Propheten sind, hat Otto Mauer im Jahre 1969 so beschrieben:
  • Sie sind Diagnostiker und Aufdecker, Kritiker, Kläger und Ankläger.
  • Als Männer (und Frauen) des heiligen Zornes reden sie gegen jede Korruption,
  • gegen alle Götzen, d.h. Absolutsetzungen von Relativem,
  • zur Situation, zum konkreten Fall, zur Bekehrung der Gemeinde,
  • mit dem Mut zum Bekenntnis, im Auftrage Gottes, nicht der Kirche.
Propheten sind also keine
  • Wahrsager, Futurologen (reden „konditional“, sonst irren sie leicht)
  • Statistiker, Meinungsforscher oder Fachexperten (Wissenschafter)
  • Apologeten, Ideologen, auch nicht etwa Theologen oder Utopisten
  • Rebellen; aber auch nicht beliebt, mit mehr Feinden als Freunden;
  • niemals bereit, Prophetie auf das Mahnamt der Hierarchen zu reduzieren.
Falsche Propheten sind jene,
  • die Herrschenden ( auch dem herrschenden Pöbel) nach dem Mund reden,
  • die das goldene Zeitalter versprechen und es für manipulierbar halten.

Papst Franziskus: Wir sind alle gleich

Kathpress vom 26.6.2013 berichtet

Vatikanstadt, 26.06.13 (KAP)
Kirchliche Würdenträger haben nach den Worten von Papst Franziskus keine Sonderstellung vor Gott. Durch die Taufe seien alle Rangunterschiede letztlich aufgehoben, sagte Franziskus am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Jeder habe denselben Anteil an der Kirche. „Wir sind alle gleich. Und wenn einer kommt und sagt: Herr Papst, Sie haben doch nicht den gleichen Rang wie wir, dann sage ich: Doch, den habe ich. Ich bin einer von Euch.“ Auf diesen Ausruf reagierten die rund 70.000 Menschen auf dem Petersplatz mit lautem Jubel und Sprechchören.
Die katholische Kirche brauche jeden einzelnen Gläubigen, so der Papst weiter. „Keiner ist überflüssig, keiner zweitrangig, keiner ist anonym.“ Als Tempel Gottes sei die Kirche aus lebenden Steinen gebaut“, die auf den Schlussstein Jesus Christus ausgerichtet seien. „Wenn wir uns fragen: Wo können wir Gott begegnen? Wo können wir mit ihm durch Christus Gemeinschaft sein? Wo können wir das Licht des Heiligen Geistes finden, das unser Leben erleuchtet? Dann ist die Antwort: In der Kirche“, so Franziskus.
Nach seinen Worten ist die Kirche „kein Geflecht aus Dingen und Interessen“, sondern verkörpert das Volk Gottes. Franziskus forderte die Gläubigen dazu auf, sich durch ein christliches Leben aktiv ins kirchliche Geschehen einzubringen. Sonst leide die „Schönheit der Kirche“. „Sind wir lebendige Steine oder sind wir sozusagen müde, gelangweilte, gleichgültige Steine?“, fragte der Papst. Die Gläubigen bat er, sich für das Wirken Gottes zu öffnen und das Leben der Gemeinschaft aus christlichem Geist mitzugestalten.


Gottes Liebe, in das Herz aller Menschen geschrieben

Ich schenke ihnen ein anderes Herz
und schenke ihnen einen neuen Geist.
Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust
und gebe ihnen ein Herz von Fleisch,
damit sie nach meinen Gesetzen leben
und auf meine Rechtsvorschriften achten und sie erfüllen.
Sie werden mein Volk sein,
und ich werde ihr Gott sein.
Ezechiel 11,19-20

Ich schenke euch ein neues Herz
und lege einen neuen Geist in euch.
Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust
und gebe euch ein Herz von Fleisch.
Ich lege meinen Geist in euch und bewirke,
dass ihr meinen Gesetzen folgt
und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt.
Dann werdet ihr in dem Land wohnen,
das ich euren Vätern gab.
Ihr werdet mein Volk sein,
und ich werde euer Gott sein.
Ezechiel 36,26-28

Seht, es werden Tage kommen -
Spruch des Herrn -,
in denen ich mit dem Haus Israel
und dem Haus Juda
einen neuen Bund schließen werde,
nicht wie der Bund war,
den ich mit ihren Vätern geschlossen habe,
als ich sie bei der Hand nahm,
um sie aus Ägypten heraus zu führen.
Diesen meinen Bund haben sie gebrochen,
obwohl ich ihr Gebieter war -
Spruch des Herrn.
Denn das wird der Bund sein,
den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe -
Spruch des Herrn:
Ich lege mein Gesetz in sie hinein
und schreibe es auf ihr Herz.
Ich werde ihr Gott sein,
und sie werden mein Volk sein.
Keiner wird mehr den andern belehren,
man wird nicht zueinander sagen:
Erkennt den Herrn!,
sondern sie alle, klein und groß,
werden mich erkennen -
Spruch des Herrn.
Denn ich verzeihe ihnen die Schuld,
an ihre Sünde denke ich nicht mehr.
Jeremia 31,31-34


Sterbende lehren uns zu leben

Drei Texte von Franz Schmatz

Wenn ich einmal Zeit habe, möchte ich leben.
Später einmal werde ich leben.
Sobald ich beruflich abgesichert bin, will ich leben.
Wenn die Kinder groß sind, werde ich leben.
Im Urlaub werde ich leben.
Wenn wir das Haus fertig haben, werde ich leben.
In der Pension möchte ich leben.
Warum willst du eigentlich nicht jetzt leben?

Eine über achtzigjährige Frau, die, wie sie mir oft sagte, erst mit siebzig Jahren wirklich zu leben begonnen hat, meinte in einem Gespräch zu ihren Mitpatientinnen und mir: „Der Mensch ist viel freier, als ihr denkt. Ihr müsst mutiger werden! Hört nicht immer auf die da draußen und die da oben, sondern horcht in euch hinein! Man muss sich selber einfach frei leben!“ Einige der Mitpatientinnen meinten, das wäre schön gedacht, aber leider utopisch. Darauf meinte die angesprochene Frau, das Utopische höre auf, utopisch zu sein, wenn man es einfach glaubt, dass es möglich ist, und lebt.

Oft denke ich an die Begleitung einer jungen sterbenden Mutter, die mich bei der Hand nahm und zu mir sagte: „Herr Dr. Schmatz, Sie schreiben Bücher und halten Vorträge. Sagen Sie doch den Menschen immer wieder eines: Sie mögen rechtzeitig anfangen, bewusst und intensiv zu leben!“

(Diakon Franz Schmatz: ZEIT ZUM LEBEN, Lebenskostbarkeiten aus 25 Jahren Lebens- und Sterbe- begleitung. Effata Verlag.)

Die Empfehlungen der Sterbenden lauten also:

Lebe jetzt!

Lebe frei! Lebe dein eigenes Leben. Hab den Mut dazu. Glaub an diese Möglichkeit.

Lebe bewusst und intensiv! Fange nicht zu spät damit an.



Geburt und Tod

Geburtstag ist ein Tag, der uns daran erinnert, dass immer wieder Neues entsteht, dass wir in einen Prozess eingebunden sind, der Vorhandenes ständig umwandelt. Nichts ist so festgefahren, dass es nicht Neues hervorbringen könnte.

Geburt ist nicht etwas Einmaliges am Anfang des Lebens. Wir erleben Geburt immer wieder und oft unter Schmerzen, genauso, wie wir den Tod immer wieder erleben, wenn wir Träume und Hoffnungen begraben, uns selbst kalt und tot fühlen. Bis es wieder hell in uns wird und wir spüren, dass neues Leben sich rührt und geboren werden will. Dann heißt es nur warten, in Liebe und Geduld, denn die neue Geburt führt uns weiter auf dem Weg.

Annemarie Jacobs
Erlangen, 1990



Sehnsucht

Ich will meine Wurzeln aussenden zu den Wassern des Lebens,
denn ich dürste.
Ich fühle mich leer und ausgetrocknet.
Die flachen Wurzeln, die mich in der Erde verankern, nähren zwar auch
und geben einen gewissen Halt,
aber dies ist nicht genug.
Ich spüre den Mangel.
Eine Sehnsucht ist da nach dem köstlichen Wasser der Tiefe.
Ein Durst ist da und ruft danach gestillt zu werden.
Wo Mangel ist, entsteht Sehnsucht nach der Fülle.
Die Sehnsucht treibt Wurzeln,
Wurzeln, die sich in die Tiefe senken,
auf der Suche, auf der Suche
nach dem frischen Wasser des Lebens.

Annemarie Jacobs
Januar 1983



Protestlied

Ich will, ich will, ich will nicht mehr,
so weiterleben wie bisher.
Ich will die Welt verändern
und nicht nur an den Rändern.

Wer macht noch mit, wer steigt noch ein,
wer hilft dabei, ein Mensch zu sein.
Wir müssen uns verbinden
und neue Wege finden.

Die Zukunft schaut so düster aus,
von Waffen starrt das Menschenhaus.
Wir wollen uns aufraffen,
den Wahnsinn abzuschaffen.

In andern Ländern herrscht die Not,
es fehlt das Geld, es fehlt das Brot.
Wir dürfen nicht mehr säumen,
das Unrecht auszuräumen.

Wie steht’s mit dir, was denkst denn Du,
drückt Dich nicht auch wie mich der Schuh?
Was könnten wir wohl machen,
das Feuer anzufachen?

Ich wollte wohl, es brennte schon,
das wäre unser schönster Lohn,
die Herzen zu entzünden,
Gemeinschaft neu zu gründen,

dass Hoffnung werde in der Welt,
die bös von Not und Tod umstellt.
Mit Mut lasst uns beginnen,
dass wir dem Tod entrinnen.

Annemarie Jacobs
entstanden nach meiner Rückkehr aus Brasilien im Herbst 1982


Ein Leben nach ……

Ein Leben nach... (.pdf Datei - 56 kB)


Ich bin einmalig und deshalb wichtig

Für wen bin ich wichtig?
Das klingt so großspurig, aber es stimmt: Ich bin wichtig für die Menschheit und für die Welt.
Mein Anteil an der Entwicklung der Menschheit und der Welt ist winzig, aber eben einmalig. Ich bin ersetzbar, aber nicht auswechselbar. Wenn ich nicht wäre und wenn ich nichts täte, würde etwas fehlen.
Ich bin schon alt. Doch ich bin einmalig wichtig bis zum Tod. Ja sogar darüber hinaus. Als einer, der einmal da war, so wie er war und der einiges dachte, sagte, schrieb, fühlte, tat, wie es nur ihm eigen war. Es ist eine winzige „Zutat“ zur Menschheitsgeschichte. Aber diese Zutat ist und bleibt. Unauslöschlich.
Niemand wird sich ewig an mich erinnern. Der Wind wird meine Spuren verwehen. Doch an einem Punkt der Entwicklung wird mein Beitrag ewig bleiben.
Selbst wenn ich eines Tages nichts mehr tun, sondern nur noch sein kann, bin ich wichtig. Auch dann noch bin ich eine lebendige Zelle des Universums.
Mir gefällt das Bild von den kommunizierenden Röhren teilweise gefüllt mit der Flüssigkeit der Liebe, auf die allein es ankommt. Jeder von uns /jede von uns kann den Flüssigkeitsspiegel minimal, aber doch erhöhen, und zwar durch sein Tun und durch sein Sein. Hier ist das Innere noch wichtiger als das Äußere. Auch durch Gedanken, Gebete, innere Haltungen, inneres Wachstum, innere Reinigung können wir zum Glück anderer unser Scherflein beitragen.
Alles ist von allem abhängig. Zusammen sind wir ein Ganzes. Es ist wichtig, sich einzuordnen. Es ist ein ständiges Geben und Empfangen. Die Überzeugung von meiner Wichtigkeit hat nichts mit Größenwahn zu tun. Ich bin mir meiner Kleinheit und Geringfügigkeit durchaus voll bewusst. Doch das Entscheidende ist nicht meine Kleinheit oder Größe, sondern meine Einmaligkeit.
Helmut Rohner

Gesprächsabend über unsere Einmaligkeit (.pdf Datei - 96 kB)


Kein anderer
Ich bin berufen,
etwas zu tun oder zu sein,
wofür kein anderer berufen ist.
Ich habe einen Platz in Gottes Plan,
auf Gottes Erde,
den kein anderer hat.
Ob ich reich bin oder arm,
verachtet oder geehrt bei den Menschen.
Gott kennt mich
und er ruft mich mit meinem Namen.
John Henry Newman


Das unnennbare Glück
Sieglinde Fitz-Grabher, Tochter des einst bekannten Lustenauer Mundartdichters Hannes Grabher, drückt unsere Einmaligkeit und Wichtigkeit mit ihren eigenen Bildern aus.

Mein Gott, du bist mir nah.
Ich denke viel an dich.
Ich komm von dir nicht los.
was bist du wohl für mich?

Du bist die Linie,
endlos und ohne Zeit.
Ich bin ein Punkt darin –
auch ich bin Ewigkeit.

Auch ich bin Linie,
ein kleinster Teil davon.
Du bist die Symphonie
und ich darin ein Ton.

Mein Ton sei hell und stark,
vor allem sei er rein;
die Melodie darf nicht
von mir getrübet sein.

Du bist das Mosaik
und ich ein kleiner Stein.
Ich weiß, dass du mich brauchst,
soll das Bild fertig sein.

Alleine bin ich nichts.
Im Ganzen bin ich DU –
Du brauchst den Punkt, den Ton
und auch den Stein dazu.

Ein unnennbares Glück
verströmet sich in mir.
Mein Herz es jubelt laut:
Ich bin vereint mit DIR!

Sieglinde Fitz-Grabher, November 1999


Das kann man nur aus Liebe tun
Eine wahre Geschichte aus Brasilien

Das kann man nur aus Liebe tun (.pdf Datei - 60 kB)


GOTTES LIEBE

ist allumfassend,
grenzenlos,
bedingungslos.

Weiter als alle Kirchen.
Weiter als alle Religionen.
Weiter als die ganze Menschheit.
Weiter als der ganze Kosmos.

Gott liebt jedes seiner Geschöpfe.
Er liebt jede Frau und jeden Mann,
jedes Kind und jeden Greis.

Wir müssen seine Liebe
nicht verdienen.
Er schenkt sie uns.

Bei ihm hat alles, was existiert,
einen - seinen - Ehrenplatz.

Gelobt sei der Gütige,
der Barmherzige,
der Gott der Liebe und des Lebens!

Gelobt sei Jesus Christus
der uns diesen Vatergott,
diesen Muttergott,
diesen Gott über, unter und in uns
nahe gebracht hat.


Text GOTTES LIEBE (.pdf Datei 20kb)


Nichts soll dich ängstigen,

nichts dich erschrecken.

Alles geht vorüber.

Gott allein bleibt derselbe.

Alles erreicht der Geduldige.

Und wer Gott hat, dem wird nichts fehlen.

Gott allein genügt.

Theresa von Avila


Es sei mit dir der Segen Gottes

Es sei mit dir der Segen Gottes
wie ein Lächeln der Freundschaft.

Es sei mit dir der Segen Gottes
So nah wie ein Zunicken.

Es sei mit dir der Segen Gottes
So spürbar wie ein Kuss.

Es sei mit dir der Segen Gottes
im Atemholen, im Träumen.

Es sei mit dir der Segen Gottes
im Wachen, im Schmerz.

Es sei mit dir der Segen Gottes
in der Freude, im Denken,
im Tun, im Verweilen.

Es sei mit dir der Segen Gottes
in der Sehnsucht zum Gehen.

Es sei mit dir der Segen Gottes
wie eine Hand auf deiner Schulter.

Annemarie Schnitt


Achtsamkeit

„Wir wollen auf dem gemeinsamen Weg weitergehen
und dabei achtsam miteinander umgehen.“


Dies meinte Elisabeth Raiser,
die Präsidentin des ÖKT(Ökumenischen Kirchentages). Und weiter:

„Du bist mir nicht gleichgültig, sondern ich möchte dich verstehen,
und dein Wohlbefinden ist mir so wichtig wie meines“
– das ist die Botschaft der Achtsamkeit.
Achtsamkeit schafft Verbundenheit und Verlässlichkeit,
die wir alle dringend brauchen:
Nicht nur in individuellen und privaten Beziehungen,
sondern zugleich zwischen Gruppierungen,
sei es zwischen Menschen in Ost und West,
zwischen deutschen und ausländischen Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes,
zwischen Jung und Alt.
Wer, wenn nicht wir, ist hier gefragt?“


Aus einem Bericht vom Ökumenischen Kirchentag in Berlin, 28.05.-01.06.2003


Hefte zum Thema


International angehauchte, christliche Spiritualität heute    DIN A5, 25 Seiten

Titelseite Kurze Beschreibung einer Spiritualität, die auf christlichem Fundament gegründet offen ist für Bereicherungen aus allen Kontinenten und die heutige Entwicklung der Menschheit in ihren positiven Ansätzen zu integrieren versucht.

Druckversion:
International angehauchte, christliche Spiritualität heute (.pdf Datei - 7,1 MB)

Leseversion (Seiten sortiert):
International angehauchte, christliche Spiritualität heute (.pdf Datei - 5,5 MB)

Dieses Heft kann solange der Vorrat reicht, beim Autor gegen Entgelt der Versandspesen bestellt werden.


Am roten Punkt    DIN A5, 16 Seiten

Titelseite Originelle Deutung der Heilung von 10 Aussätzigen. 9 wurden dabei aus „Nicht-Menschen“ wieder zu Menschen und einer wurde durch das Hören auf seine innere Stimme zu einem neuen Menschen.

Am roten Punkt (.pdf Datei - 4,6 MB)
Am roten Punkt (.pdf Datei - 11,4 MB)

Dieses Heft kann solange der Vorrat reicht, beim Autor gegen Entgelt der Versandspesen bestellt werden.


Segnung eines Kleinkindes (Zoe Samira Jacqueline) unter freiem Himmel

Segnung eines Kleinkindes (.pdf Datei - 124 kB)


Gebet des Papstes: Nie wieder Krieg!

Papst Johannes Paul II. betete dieses Gebet 1991 direkt vor dem Kriegsbeginn gegen den Irak.

Gott unserer Väter, groß und voll Erbarmen,
Herr des Friedens und des Lebens, Du Vater aller Menschen.
Du hegst Pläne des Friedens und nicht des Leides,
Du verdammst die Kriege und brichst den Stolz der Gewalttäter.
Du hast deinen Sohn Jesus gesandt,
um den Menschen in nah und fern den Frieden zu verkünden,
um die Menschen aller Rassen und Völker
in einer einzigen Familie zu vereinen.

Höre den einmütigen Aufschrei Deiner Kinder,
höre auf die dringende Bitte der ganzen Menschheit:
Nie wieder Krieg,
dieses Abenteuer, aus dem es kein Zurück mehr gibt.
Nie wieder Krieg,
diese Spirale von Trauer und Gewalt.
Nie wieder dieser Krieg im Persischen Golf,
eine Bedrohung für alle Geschöpfe
im Himmel, zu Wasser und zu Land.
In Gemeinschaft mit Maria, der Mutter Jesu, bitten wir dich nun:
Sprich zu den Herzen derer,
die Verantwortung tragen für das Schicksal der Völker,
halt auf die Logik der Rache und Vergeltung.
Ermögliche durch Deinen Heiligen Geist neue Lösungen,
großmütige und ehrenvolle Gesten des Friedens,
eröffne Räume des Dialogs und geduldigen Wartens,
die fruchtbarer sind als überstürzte Kriegstermine.
Gib unserer Zeit Tage des Friedens.
Nie wieder Krieg!

Generalaudienz vom 16. Jänner 1991


Geschwisterliche Pilgerreise

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Identität durch Begegnung und Dialog

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Kleine Gemeinschaften, Zukunft der Kirche?

Kleine Gemeinschaften, Zukunft der Kirche? (.pdf Datei - 68 kB)


Wir sind auf der Suche

Wir sind auf der Suche (.pdf Datei - 44 kB)


ER lebt mitten unter uns

ER lebt mitten unter uns (.pdf Datei - 56 kB)


Gottes Liebe, in das Herz aller Menschen geschrieben

Gottes Liebe, in das Herz aller Menschen geschrieben (.pdf Datei - 56 kB)


Hoffnung

WIE UNKRAUT
NICHT KLEINZUKRIEGEN
WÄCHST,WO SIE WILL.
WINZLING ZWISCHEN
PFLASTER UND BETON.
MIT KLEINEN BLÜTEN
IN ZARTEN FARBEN.
SCHON OFT ZERTRETEN
WEGGEWORFEN
FÜR KURZE ZEIT.
WÄCHST NEU
AN ANDERER STELLE
UNBERECHENBAR.
ANNE STEINWART

Die Brasilianer sagen: A esperança é a última que morre.
Die Hoffnung ist die letzte, die stirbt.
Sie stirbt also erst nach dem letzten Menschen.



Der zweite Segen

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So verstehe ich die von Jesus Christus verkündete Frohbotschaft.

Gott,
der uns „Vater“ und „Mutter“ ist,
liebt uns,
alle Menschen
und alle seine Geschöpfe
ohne Vorbedingung.

Wir dürfen Gottes Liebe annehmen,
aus ihr Lebensfreude und Hoffnung schöpfen,
sie ausstrahlen
und weiterschenken.

Dornbirn, im Dezember 2012         Helmut Theodor Rohner