Aktuelles - Leserbriefe 2013
In Leserbriefen nimmt der Autor seit Jahren eifrig Stellung zu Fragen, die in den Medien gestellt werden. Eine Auswahl davon soll hier angeführt werden.
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2022
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2021
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2020
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2019
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2018
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2017
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2016
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2015
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2014
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2012
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2011
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2010
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2009
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2007 - 2008
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2003 - 2006
Leserbriefe 2013
Freude als Grundhaltung und Kraft
Das Apostolische Schreiben von Papst Franziskus heißt nicht „Ach, du verkehrte Welt!“, sondern „Die Freude des Evangeliums“. Das Vorarlberger Kirchenblatt nennt den Papst deshalb einen erfrischenden und unbequemen Propheten. „Einen Neuaufbruch fordert Papst Franziskus, aber keineswegs einen Kreuzzug. Die dunklen Seiten, die Probleme und Gefahren unserer Zeit werden klar benannt, das Entscheidende bleibt aber doch die Freude – an der Schönheit der Liebe Gottes, an der Schönheit der Botschaft, an de Vielfalt der Menschen und ihrer Fähigkeiten, an der Welt, in der wir leben dürfen. Die positive, erlöste Grundhaltung des Papstes scheint ihm eine unglaubliche Weite zu eröffnen, sodass er wiederholt sagen kann, wir müssen wagemutig sein, auch im Umgang mit unsern katholischen Traditionen.“ (Wilhelm Guggenberger). „Diese Freude ist die Kraft, auf die er setzt, um die Kirche und die Welt zu verwandeln.“ (Hans Baumgartner).
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 6. Dezember 2013 (Einsendedatum)
Segen für zweite Liebe
Wenn sich unsere Haltungen dem Evangelium anpassen, dann tun es in der Folge auch die Strukturen. Papst Franziskus möchte eine Pastoral der Barmherzigkeit und der Kollegialität. Er sagt nur seinen Wunsch und gibt kein Dekret darüber heraus. Und siehe da, sein Wunsch wird – wie wir in den VN lesen konnten - in der Diözese Freiburg konkret verwirklicht. Die Seelsorger werden angewiesen, Wiederverheiratete nach Gesprächen, in denen „die menschenfreundliche und respektvolle Grundhaltung Jesu erfahrbar wird“, zu segnen und offiziell wieder zu den Sakramenten zuzulassen. Die Barmherzigkeit kommt den Wiederverheirateten zugute und die Kollegialität den Bischöfen und Diözesen. Damit wächst die Hoffnung, dass auch die Gesamtkirche mit der Zeit den Grundhaltungen Jesu wieder näher kommt. Der Papst ermächtigt die Basis zu einer Erneuerung von unten.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 8. Oktober 2013 (Einsendedatum)
Es ist wieder etwas los
In den letzten Jahrzehnten wurde die Entwicklung der katholischen Kirche weltweit von Rom aus und von den von Rom eingesetzten Bischöfen stark eingebremst. Mit einem neuen Papst in Rom und dem Wunschbischof des Volkes in Feldkirch kündigt sich nun eine flottere Entwicklung an. In den heutigen VN (2.10.) lese ich: „Franziskus wirbt für Kirchenreform.“(dreitägige Versammlung des Papstes mit 8 Kardinälen aus allen Kontinenten), „Interkulturelles Friedensgebet“ in Bregenz St. Gallus am 5. Oktober (das hat schon Tradition) und „Kirche im Umbruch – wohin geht die Reise?“(ein Diskussionsabend im Diözesanhaus am 18. Oktober). Der Papst schreibt nicht Enzykliken, sondern gibt lange Interviews und beantwortet in einer italienischen Zeitung die vielen Fragen eines atheistischen Redakteurs. Darin finden wir auffallend starke Worte und einen neuen (jesuanischen) Geist. Spannend!
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 2. Oktober 2013 (Einsendedatum)
Gott im Leben jedes Menschen
In einem 6-stündigen Interview sagt Papst Franziskus unter anderem:
„Wer heute immer disziplinäre Lösungen sucht, wer in übertriebener Weise die ‚Sicherheit’ in der Lehre sucht, wer verbissen die verlorenen Vergangenheit sucht, hat eine statische und rückwärtsgewandte Vision. Auf diese Weise wird der Glaube eine Ideologie unter vielen. Ich habe eine dogmatische Sicherheit: Gott ist im Leben jeder Person. Gott ist im Leben jedes Menschen. Auch wenn das Leben eines Menschen eine Katastrophe war, wenn es von Lastern zerstört ist, von Drogen oder andern Dingen: Gott ist in seinem Leben. Man kann und muss ihn in jedem menschlichen Leben suchen. Auch wenn das Leben einer Person ein Land voller Dornen und Unkraut ist, so ist doch immer ein Platz, auf dem der gute Same wachsen kann. Man muss auf Gott vertrauen.“
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN im September 2013. Nicht eingesandt. Die Zeitung beschränkt die Zahl meiner Leserbriefe auf zwei pro Monat.
Geschenk auch an uns
Zu „Papst fordert eine Wende“ in VN 21.9.13
In einem langen Interview sagte Papst Franziskus vor kurzem zu den Beziehungen der katholischen Kirche zu den andern Kirchen:
„In den ökumenischen Beziehungen ist dies wichtig: das, was der Geist in den andern gesät hat, nicht nur besser zu kennen, sondern vor allem auch besser anzuerkennen als ein Geschenk auch an uns.“
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 21. September 2013 (Einsendedatum)
Christliche Weite
Da weht nun wirklich ein anderer, neuer Wind! Ein bekannter italienischer Atheist hat dem Papst öffentlich brisante Fragen gestellt: Ob Gottes Bund mit den Juden ins Leere gegangen sei? Ob der Gott der Christen jemand verzeihe, der nicht glaube und sich auch nicht um den Glauben bemühe? Ob es Irrtum oder Sünde sei, nicht an eine absolute Wahrheit zu glauben? Die Antworten von Papst Franziskus zeigen in eine unbegrenzte Weite: Niemand wird ausgeschlossen, Gottes Liebe und Barmherzigkeit gilt allen, der ganzen Menschheit. Wenn der Nichtglaubende seinem Gewissen folgt, wird ihm auch das Nicht-Glauben verziehen. Gott ist dem Bund mit Israel immer treu geblieben. Wir können als Kirche und als Menschheit den Juden nie genug danken, dass sie ihren Glauben bewahrt haben. Absolute Wahrheit: „Ich würde zunächst auch für einen Glaubenden nicht von „absoluter“ Wahrheit sprechen – für den Christen ist die Wahrheit die Liebe Gottes zu uns in Jesus Christus, also eine Beziehung! … Das heißt nicht, dass Wahrheit subjektiv oder veränderlich wäre, im Gegenteil. Aber sie gibt sich uns immer nur als Weg und als Leben.“ Bravo, Bruder Franziskus! Ausgezeichnet!
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN und das Wann & Wo, 11. September 2013 (Einsendedatum)
Aktive Gewaltfreiheit
Solange die Menschen nichts wussten von den Prinzipien, Praktiken und Erfolgen(!) der aktiven Gewaltfreiheit, war es gerechtfertigt, dass sie in Extremsituationen an gewaltsame Lösungen von Konflikten dachten und danach handelten. Doch diese Zeiten sollten in Gesellschaft und Kirche vorbei sein. Ich bin Bischof Benno Elbs sehr dankbar für seine sachliche Stellungnahme gegen einen Militärschlag in Syrien, der letztlich nur das Leid von vielen Unschuldigen vergrößert oder diese tötet, ohne die bestehenden Probleme einer Lösung näher zu bringen. Elbs hat völlig recht: Nur Dialog, politische Verhandlungen und Versöhnung können zu dauerhaften Lösungen führen. Es sollte längst (auch für den Pfarrer von Alberschwende) klar geworden sein, dass gewaltfreier Widerstand gegen Unrecht und Menschenrechtsverletzungen nichts mit Passivität oder Feigheit zu tun hat. Als Beispiel dafür genügt es an Bischof Erwin Kräutler zu denken.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 5. September 2013 (Einsendedatum)
Papst Franziskus, offen und lernfähig
Von ihrem Amtsverständnis her konnten die meisten bisherigen Päpste nur „dekretieren“, aber nicht z.B. auch „plaudern“. Papst Franziskus hat ein anderes Verständnis seines Amtes und geht viel offener auf die konkreten Menschen zu als seine Vorgänger. Es besteht also wenigstens eine kleine Hoffnung (Mein Wort in Gottes Ohr!), dass er auch bei der Frage der Frauen in der Kirche nicht bis zum Tode bei der eindeutig unnötig dogmatischen Position eines früheren Papstes stehen bleiben wird.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für das Kirchenblatt, 29. August 2013 (Einsendedatum)
…, der sei verdammt!
Im Vorarlberger Kirchenblatt heißt es aus einem Interview von Papst Franziskus im Flugzeug: Über einen Homosexuellen, der Gott suche und guten Willens sei, könne und wolle er nicht den Stab brechen. Und dann wörtlich: „Wer bin ich, ihn zu verurteilen.“ Endlich ein Papst, der bekennt: Wer bin ich, so etwas zu tun!
J. A. Schmidt ist dafür bekannt, dass er die katholische Kirche leidenschaftlich bekämpft, weil sie aus seiner Sicht ganz von den Absichten Jesu abgekommen ist. Er schreibt in einem seiner letzten Leserbriefe: „Die Dogmen drohen noch immer mit ewiger Verdammung, aber der Geist der Freiheit, er sprengt Bollwerke.“ Ich wünsche Herrn Schmidt und uns allen, Katholiken und Nichtkatholiken, viel Vertrauen in diesen Geist der Freiheit.
Jesus hat allen seinen Nachfolgern gesagt, sie dürften niemanden verurteilen. Die historischen Dokumente der katholischen Kirche sind voll von Glaubenssätzen, hinter denen steht: (wer dies glaubt oder nicht glaubt,) „der sei verdammt.“ Und damit ist wirklich ewige Verdammnis gemeint. Von all diesen Verurteilungen, die die Kirche glaubte, im Namen Gottes fällen zu können und zu müssen, wird sie sich lossagen müssen. Davon bin ich überzeugt.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 14. August 2013 (Einsendedatum)
Franziskus in Brasilien
Zu Beginn der Papstreise in den VN ein paar Zeilen Text und ein Foto (
Foto ansehen). Viel mehr stand wohl noch nicht zur Verfügung. Doch die Auswahl ist sehr gut getroffen. Auf dem Flug drängt der Papst auf Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in vielen Ländern. Ein ganz wichtiges Thema. Und das Bild zeigt ausdrucksvoll, wie der neue Papst auf die Menschen zugeht. In seinem Gesicht spiegelt sich persönliches Interesse und Zuneigung, Offenheit und Frohsinn. Erwartungsvoll, fröhlich fragend oder abwartend schaut er der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff in die Augen. Ein guter Anfang.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 23. Juli 2013 (Einsendedatum)
Die kritischen Geister
Als „treu, nur ein bisschen langsam“ werden in den VN die Mitglieder der Pfarrer-Initiative belächelt, weil sie erst einen Monat nach der Ernennung von Benno Elbs (aber immerhin 3 Wochen vor seiner Weihe) eine öffentliche Stellungnahme verfassten. Den VN-Lesern sei es gerne vergönnt, auch einmal bei einem Bericht schmunzeln zu dürfen. Das kommt schließlich recht selten vor. Trotzdem schade, dass dadurch der Inhalt der Aussendung zum Großteil verschwiegen wurde. Deshalb freuten mich in derselben Nummer der Zeitung die Gedanken zum Sonntag von Pfr. Roland Trentinaglia, die zeigen, dass es der Pfarrer-Initiative (die leider zu schnell sich für diesen Namen entschieden hat und ihn dann nicht mehr ändern wollte) in erster Linie um zukunftsträchtige Gemeinden in der katholischen Kirche geht. Dafür sollen die Weichen gestellt werden bevor es zu spät ist.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 8. Juni 2013 (Einsendedatum)
Einheit und Vielfalt
Ich freue mich jedes Mal besonders, wenn ich sehe, dass Frau Dr. Karoline Artner vom Werk der Frohbotschaft die Gedanken zum Sonntag geschrieben hat. Diesmal hat sie ein für unsere Zukunft außerordentlich wichtiges Thema meisterhaft dargestellt. Wir leben heute nicht nur in einer „pluralistischen Welt“, sondern in einer Welt rapide „anwachsender Verschiedenheit“. Doch viele von uns reagieren darauf immer noch nach uraltem Muster und versuchen „das Anderssein“ des oder der andern „zu beseitigen“. Erst wenn das Anderssein als Reichtum gesehen wird, kann daraus „ein gegenseitiges Schenken und Empfangen“ werden, das zu einem vielseitigeren Ganzen führt. Anderssein kann nur in einer wohlwollenden Beziehung für beide bzw. für mehrere Seiten fruchtbar werden.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 25. Mai 2013 (Einsendedatum)
Neue Töne von allen Seiten
Zur Zeit kommen wir in den Genuss neuer, angenehmer Töne von oben, von unten und aus der Mitte. Von oben überrascht Papst Franziskus Katholiken und Nichtkatholiken, ja sogar Kirchenferne. Unser neuer Bischof Benno Elbs staunt selbst, wie viel freudige Zustimmung er von unten, von der Basis zu hören bekommt. Und er selbst sendet erfreuliche Botschaften nach unten: die Erneuerung muss von unten kommen, mehr Mitverantwortung für Laien, Entscheidung von Personalfragen im Team, kleine Gemeinschaften, die fleißig Bibel lesen und sozial wirksam werden. Alles in allem ein verstärktes dialogisches Miteinander im Beraten, Planen und Entscheiden. Das ist doch das, was wir uns alle wünschen.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 10. Mai 2013 (Einsendedatum)
Avanti!, sagt Franziskus
Es war eine gute Idee, den „Kommentar“ im KirchenBlatt einmal Papst Franziskus zu überlassen. Mit großer Lebendigkeit schildert er den Heiligen Geist, der uns alle und die Kirche immer wieder dynamisch nach vorne drängt. Auch das Konzil sollen wir weiter entwickeln. Nicht dabei stehen bleiben. Und schon gar nicht rückwärts gehen wollen. All das ist nach dem neuen Papst der unmögliche Versuch, den Heiligen Geist um unserer Bequemlichkeit willen zu „zähmen.“
Im Buch „Papst Franziskus. Mein Leben. Mein Weg.“, das ich inzwischen gelesen habe, beeindruckte mich neben vielem anderem der Satz: „Ich glaube an den Menschen. Ich sage nicht, dass er gut oder schlecht ist. Aber ich glaube an den Menschen, an die Würde und Größe der Person.“ (S.176)
Ein Papst, der an den Menschen glaubt und bemüht ist, den Heiligen Geist nicht einzubremsen, wenn er uns nach vorne drängt, ist aus meiner Sicht ein tolles Vorbild für uns alle.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für das Kirchenblatt, 26. April 2013 (Einsendedatum)
Äußerst geschickt
Mehrere Vorgänger von Papst Franziskus haben geplant, die römische Kurie zu reformieren. Sie scheiterten einer nachdem andern. Papst Franziskus hat bessere Voraussetzungen, weil schon im Vorkonklave verschiedene Kardinäle eine Kurienreform gewünscht oder gefordert haben. Trotzdem waren die Zweifel groß, ob er diese größte Hürde wohl nehmen werde. Es ist natürlich noch keineswegs geschafft. Aber der meisterhafte Beginn gibt neue Hoffnung. Acht Kardinäle aus allen Kontinenten hat Franziskus ausgesucht, einerseits um ihn "bei der Leitung der universalen Kirche zu beraten und andererseits um ein Projekt zur Revision der aktuelllen Kurienverfassung zu studieren." Keine Ja-Sager, sondern Persönlichkeiten. Ganz international, katholisch im eigentlichen Sinn. Kein Übergewicht der Kurie oder Europas. Ein einziger Vertreter der Kurie und ein einziger Vertreter der europäischen Bischöfe. Sicher: lauter alte Männer. Doch auch das dürfte für den Anfang günstig sein.
Papst Franziskus hat seit seiner Wahl mit gewinnenden Gesten die Sympathien vieler Anhänger aber auch Zweifler und Skeptiker gewonnen. Bereits einen Monat nach Arbeitsbeginn setzt er schon eine ermutigende und für die Gesamtkirche zukunftsweisende Tat. Wir können ihm nur gratulieren.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 15. April 2013 (Einsendedatum)
Palast passt nicht zu Franziskus
Die Menschen trauen dem neuen Papst sehr viel zu. Leonardo Boff meint, der Papst werde vermutlich nicht im Vatikan wohnen bleiben. Seine Begründung: „Der Kopf denkt von dem Ort aus, wo die Füße stehen. Wenn jemand in einem Palast lebt, fängt er an zu denken, wie es die Logik des Palastes verlangt.“
Reine Spekulation? Vielleicht doch nicht. Vatikansprecher Lombardi teilt jedenfalls mit, der Papst habe keine Eile, in den Apostolischen Palast umzuziehen. Er werde noch eine Weile im Gästehaus Santa Marta bleiben.
Der Auszug des Papstes aus dem Vatikan wäre eine Sensation. Eine, die der Kirche unglaublich gut täte.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 23. März 2013 (Einsendedatum)
Herzlich, ohne Pomp und Pathos
So betiteln die VN die Amtseinführung von Papst Franziskus. Mit dieser Einfachheit und Echtheit ist es Franziskus innerhalb kürzester Zeit gelungen, eine neue Atmosphäre zu schaffen. Und in diesem neuen Klima werden die verhärteten Fronten innerhalb der Kirche vielleicht doch etwas aufgeweicht, sodass die verschiedenen Gruppen, die Entgegengesetztes wollen, leichter aufeinander zugehen können.
Gerda Rosenauer suggerierte mir einen interessanten Gedanken: Wäre der neue Papst ein deklariert liberaler, so hätte er von vornherein die geschlossenen Reihen der Bewahrer gegen sich und könnte möglicherweise kaum Neuerungen durchbringen. Ein Konservativer, der für die Menschen und die Welt ein offenes Ohr hat, bringt vielleicht die eine oder andere Reform (alles dürfen wir ja nicht erwarten) durch.
Jedenfalls, die Freude am neuen Papst zieht weite Kreise, auch über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 20. März 2013 (Einsendedatum)
Einfach Franziskus
Obwohl es eine Kleinigkeit ist, freut mich, dass P. Lombardi, der Pressesprecher des Vatikans sagt, man solle den neuen Papst nicht Franziskus I. , sondern einfach Franziskus nennen. Die Bezeichnung Franziskus I. sei erst dann notwendig, wenn ein zweiter Papst diesen Namen annehme. Warum freut mich das? Weil damit angedeutet wird, dass wir Katholiken(und mit uns viele Nicht-Katholiken), auch weiterhin in Franziskus von Assisi einen in seiner Art einmaligen Nachfolger des Evangeliums Jesu Christi sehen dürfen. Dieser berühmteste und verehrteste Fanziskus war kein Papst oder Bischof. Er wollte sich auch nicht zum Priester weihen lassen. Er wusste um die Würde des getauften und gefirmten Christen, die kein noch so hoher "Würdenträger" grundsätzlich überbieten kann. Für Franziskus waren wie für Jesus alle Menschen und alle Geschöpfe Brüder und Schwestern. Wenn also der neue Papst sich Franziskus nennt, so dürfen wir von ihm erwarten, dass er sich nicht als unser "Heiliger Vater", sondern als unser Bruder fühlt und danach handelt.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 16. März 2013 (Einsendedatum)
Der Himmel voller Geigen
Wenn ich in den heutigen VN (14.3.) die Kommentare von Abt Anselm von der Linde, Dr. Benno Elbs, P. Georg Sporschill und Thomas Matt lese, dann habe ich das überschwengliche Gefühl, jetzt sei der Himmel voller Geigen aufgrund von Neuigkeiten aus Rom. Herrlich! Ich freue mich riesig. Wir leben in einer Zeit der großen Umbrüche, in der Welt und nun vielleicht sogar in der Kirche. Bei den erwähnten Kommentaren hört man auch durch: die Gläubigen, die Priester, ja sogar die Bischöfe warten nur darauf, von Rom grünes oder zumindest gelbes Licht zu bekommen, die Reform der katholischen Kirche im Geiste des Konzils verwirklichen und weiter führen zu können. Vom neuen Papst wird also genau das erwartet, was er symbolisch bereits getan hat: Bitte segnet ihr mich, dann segne ich euch! Ihr alle seid die Kirche, ich stehe in eurem Dienst.
Pfr. Helmut Rohner, Bahnhofstrasse 18/10, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 14. März 2013 (Einsendedatum)
Ausgezeichnet!
Herr Oskar Summer hat die Frage, was der nächste Papst tun soll, sehr gut beantwortet. Ganz wichtig ist, dass der Papst nicht allein die Kirche leitet, sondern die Bischöfe und auch das ganze Gottesvolk in die Entscheidungen über das Leben und Wirken der Kirche gebührend mit einbezieht. Der Petrusdienst des Papstes soll dann, wie Herr Summer sehr richtig sagt, "als übergeordnetes Zeichen der Einheit und Vielgestaltigkeit" ausgeübt werden.
Pfr. Helmut Rohner, Im Horn 20, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 18. Februar 2013 (Einsendedatum)
Keine Übung mehr für den Krieg
Walter Fink schreibt: Wenn wir den Krieg nicht wollen, "dann müssen wir anfangen, Frieden ohne Waffen zu sichern." Dieser Ansicht war auch der Prophet Jesaja. Die berühmte Stelle lautet: "Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern." Auch viele, die die Bibel nicht so gut kennen, haben doch schon von diesem Text gehört. Im darauffolgenden Vers wird der Prophet noch deutlicher: "Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg." Solange wir für den Krieg üben, d.h. ein Heer, ganz egal welches, unterhalten, wird es auch Kriege geben und werden wir leicht in diese verwickelt werden.
Pfr. Helmut Rohner, Im Horn 20, Dornbirn
Leserbrief für die VN, 16. Jänner 2013 (Einsendedatum)
Rückblende (.pdf Datei - 152 kB)
zu den Leserbriefen aus dem Jahre 2012